Geschwisterrivalität – ein normales Phänomen?

Sie kennen sicher aus eigener Erfahrung oder durch Erzählungen von Freunden, dass sich bei Geschwistern Zuneigung und Nähe sowie Neid und Eifersucht in einem ambivalenten Verhältnis mischen können. Hierbei stellt sich die Frage, womit dieses Phänomen der Geschwisterrivalität zusammenhängt.
Das erstgeborene Kind sitzt meist auf dem „Thron“, da sich die Eltern über ihr neues Familienmitglied freuen, sehr engagiert sind und ihr Kind permanent im Fokus haben. Diese Bedingungen ändern sich jedoch fundamental, wenn die Familie weiteren Zuwachs bekommt. Mit der Geburt eines zweiten Kindes sind enorme Veränderungen in der Familienstruktur verbunden, weil sich das gesamte Familiensystem neu organisieren muss. In diesem Wandlungsprozess wird beispielsweise die Beziehung zwischen der Mutter und dem ersten Kind auf die Probe gestellt. Schließlich ist die Mutter in den ersten Monaten enorm gefordert, sich um das Neugeborene zu kümmern und hat dementsprechend weniger Kapazitäten für das ältere Kind. Hinzu kommt, dass das erste Kind durch die Geburt des Geschwisterkindes seine exponierte Position im Familiensystem verliert. Diese sog. „Entthronung“ des Erstgebornen wirkt sich zwangsläufig auf die Rollen- und Platzverteilung innerhalb der Familie aus und stößt bei dem erstgeborenen Kind nicht unbedingt auf positive Resonanz. Das ältere Kind muss lernen, die Aufmerksamkeit seiner Eltern zu teilen und sich auf die veränderten familiären Beziehungskonstellationen einzustellen. Diesen Entwicklungsschritt kann das Kind jedoch nur mit einfühlsamer Begleitung seiner Eltern meistern. Das ältere Kind braucht deren aktive Unterstützung, um seine eigenen Beziehungskompetenzen weiterzuentwickeln und seine Geschwisterrivalität zu überwinden. Dementsprechend haben die Eltern einen entscheidenden Einfluss darauf, ob das Geschwisterkind als neues Familienmitglied angenommen und akzeptiert wird. Sie können durch ihr Verhalten einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, das Konfliktpotenzial zwischen Geschwistern zu verringern. Bei den Elternabenden von Vita Progress erfahren Sie, wie Sie in dieser Situation die Beziehungsstrukturen innerhalb ihrer Familie am günstigsten organisieren.
Vita Progress bietet unter der Leitung von Kristin Felgner Beratung für Eltern in Fragen der kindlichen Entwicklung, Erziehung und familiären Kommunikation an. Am Donnerstag, den 08. Sept. 2016 gibt es ab 16.30 Uhr einen Elternabend zum Thema. Wir erbeten Ihre Anmeldung unter 0331/97999498.

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